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Titus Bernhard Architekten

Haus L, 2004 - 2008

Ort
Ertingen
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2005
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Best Architects 2009
Heinze Award 2010
Das Grundstück bezieht seine Qualität aus der Topografie und seiner Weitläufigkeit, weniger aus dem Panoramablick auf die Donau-Auen. Auf diese Situation reagiert das Konzept, das dennoch landschaftsbezogene Ausblicke neben introvertierten Höfen bietet. Die gebaute Umgebung ist heterogen und rechtfertigt keine Anpassung an bestehende Bauformen oder Typologien. Somit wird Haus L zu einem eigenen, selbstständig strukturierten und aus dem Raumprogramm abgeleiteten, ambivalenten Typus.
Den Bauherren wurde eine offen interpretierbare Raumstruktur angeboten, eine Art Matrix. Die Funktionen sind für die verschiedenen Bauteile definiert, die jedoch zu einem klar definierten Ganzen zusammenfinden. Das Raumkontinuum erlebt man durch sich ständig ändernde Durchblicke, Innen und Außenbezüge, mit versetzten Ebenen. Jeder Bereich besitzt einen introvertierten Lichthof, der vor Einblicken und Wetter schützt. Die großen, beweglichen Torfelder ermöglichen eine variable Privatsphäre und eine dem Sonnenstand angepasste Abschirmung. So entsteht ein reizvolles Spiel zwischen partiellem Durchblick, zwischen direktem Licht und ornamentalem Schatten. Materialität und Farbkonzept bekommen dabei eine herausragende Bedeutung: Der hellgraue, nahezu weiß gestrichene mineralische Feinputz reflektiert im Lauf der Jahres- und Tageszeiten das ganze Farblichtspektrum von warm bis kalt und taucht den Raum in immer neue Stimmungen. Die Entscheidung, alle Oberflächen einheitlich mit Putz zu gestalten, verdichtet die Architektur zu einem neutralen Hintergrund und hilft gleichzeitig, das Gebäude als homogene, bewohnbare Lichtskulptur zu erleben.