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TRU ARCHITEKTEN

Restaurierungszentrum Berlin

Ort
Berlin
Renovierung eines denkmalgeschützten Gutshauses und Neubau einer Werkhalle

PBB Architekturpreis 2010 für vorbildliche Gewerbebauten
Auszeichnung, Hans Schaefers Preis 2010
Shortlist Heinze Architektenaward 2011 “einzigartiger Nichtwohnbau”
Nominierung “Geplant und Ausgeführt 2012”der Internationalen Handwerksmesse München

Auftraggeber
Restaurierungszentrum Berlin e.V.
Autor Tim Bauerfeind, Henning von Wedemeyer
Partner Pichler Ingenieure Berlin
Ort Berlin-Grünau     Google maps
Planungs- und Bauzeit 2007-2009
Leistungen LPH 1-8 HOAI Konzept, Entwurf, Planung, Bauüberwachung

Ein historisches Gutsgelände wurde zu einem Ausbildungszentrum für Restauratoren und Tischler umgestaltet. Das im Berliner Süden gelegene ehemalige Vorwerk Falkenberg geht auf eine Plantage aus dem18. Jahrhundert zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf den Grundmauern eines zuvor abgetragenen Fachwerkhauses ein Gutshaus gebaut und dieses danach zweimal erweitert. Während der DDR-Zeit verkam das Gebäude zusehends, Wirtschaftsgebäude wurden abgerissen und der Wirtschaftshof wurde mit Garagenanlagen  bebaut. Nach dem Abriss von Garagen macht die neue Werkhalle das Gebäudeensemble heute wieder zu einem Dreiseitenhof. Während in dem alten Gutshaus die Personal-, Verwaltungs- und Schulungsräume des Restaurierungszentrums untergebracht wurden, findet in der Werkhalle die praktische Ausbildung statt. Die Werkhalle ist als ein sich zum Hof und zum Altbau öffnender Bau konzipiert. Die äußere Geometrie der Halle ist den Dachkanten des historischen Gutshauses abgeleitet und ist niedriger als der Altbau. So bleibt das alte Gebäude als Kopf der Anlage sichtbar, die Werkhalle dagegen tritt in den Hintergrund. Fassade und Dach der Halle formen eine ineinander übergehende Gebäudehülle, unter der die Werkstatträume auf zwei Ebenen organisiert sind. Glaswände trennen den wettergeschützten Vorbereich, die Maschinenhalle im Erdgeschoss und den Werkraum im Galeriegeschoss voneinander. Die Verglasungen dienen der visuellen Kommunikation zwischen den Auszubildenden und ermöglichen Blicke in den Hof von allen Arbeitsbereichen aus. Während die Fassaden zum Altbau und zum Hof gebäudehoch verglast sind, ist die Straßenfassade weitgehend geschlossen und wird von schmalen Fensterbändern gegliedert, um eine Schallabschirmung zur benachbarten Wohnbebauung zu erzeugen. Der Raum unter dem auskragenden Dach dient als temporäre Lagerfläche und im Sommer als erweiterter Arbeits-, Schulungs- und Pausenbereich. Die Halle ist ein kostengünstiger Holzskelettbau, der von der Obergeschossdecke und den Treppenläufen ausgesteift wird. Geschlossene Wand- und Dachflächen haben außen dunkelbraunes Wellblech und sind innen aus weiß gestrichenem Gipskarton. Alle anderen Oberflächen im Innenraum bestehen aus Fichtenholz. Altbau und Neubau werden von einer Stückholz-Zentralheizung beheizt, in der die täglich anfallenden Holzreste verbrannt werden.