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Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten

Vorplatz Bayerisches Nationalmuseum

2004-2005
Bauherr: Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums

Planungsgebiet: ca. 3.700 m²
Bausumme Aussenanlage: EUR 765.600

Für die Neugestaltung des Platzes vor dem Bayerischen Nationalmuseum wurde das Thema des abgesenkten Forums, das schon die Platzgestaltung Anfang des 20. Jahrhunderts prägte, wieder aufgegriffen und neu interpretiert. Die Idee, mit dem Forum als gestalterisches Element einen Raum zu vergrößern und zu inszenieren, ist damals wie heute gleich. Anstatt der barocken Formensprache ornamentaler Pflanzungen, geschwungener Formen und geschnittener Buchskegel besitzt das heutige Forum aber eine klare Linearität und Geometrie. Bewusst wurden ähnlich der barocken Entwurfsmethodik schiefe Ebenen eingesetzt, um den Raum von der Wahrnehmung her zu verändern und neue Perspektiven zu schaffen. Als wichtigstes gestalterisches Element des Vorplatzes vereint das Forum ästhetische und funktionale Ansprüche: es dient als Aufenthaltsbereich für Besucher und erweckt so den Platz zu neuem Leben. An zwei Seiten von breiten Mauern aus Granitblöcken gefasst, senkt es sich, beginnend an der Straße, in Richtung Hauptportal gleichmäßig ab und endet in einer breiten Treppenanlage.

Hochwertige Materialien prägen das Bild des modernen Parterregartens. Das dunkle Grün der keilförmig geschnittenen Buchshecken bildet einen starken Kontrast zu den weißen Streifen aus Quarzitpflaster und den mit Edelstahl eingefassten Rasenbanketten. Gerahmt wird das Forum von einer Fläche, auf der sich eine Abfolge von breiten und schmalen Belagsstreifen wie ein Teppich über den Platz legt. Die breiten Streifen bestehen aus gelblichen Granitplatten, in den dünneren Streifen wurde das vorhandene, dunkelgraue Granitpflaster wieder verwendet. Akzentuiert wird die Platzfläche von zwei Baumgruppen aus Magnolien und in der Dunkelheit heben Lichtinstallationen wichtige Gestaltungselemente hervor.