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Wirtschaftskammer Niederösterreich

Margherita Spiluttini
Margherita Spiluttini
Ort
St. Pölten
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2006
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Preis Vorbildliches Bauen in Niederösterreich
2-stufiger WBW 05/2002, 1. Preis
Planungsbeginn 12/2002
Baubeginn 11/2003
Bauübergabe 01/2006
Bruttogrundfläche 16.500 m²
Nutzfläche ca. 9.000 m²

Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten 2006
Preis für Vorbildliches Wohnen in NÖ 2008

Auf den ersten Blick wirkt das lange Gebäude mit der mehrmals flach geknickten Fassade nicht wie ein Bürohaus. Es hat nicht die übliche Glasfassade und schon gar nicht in doppelter Ausführung. Vielmehr ist es ein Massivbau. Städtebaulich korrespondiert das weit südlich des historischen Zentrums befindliche Bauwerk mit benachbarten Wohnanlagen. Doch von diesen unterscheidet es die lebendig bewegte große Form.
Aus dem massiven Volumen sind da und dort loggienartige Volumen herausgeschnitten. Bauplastisch relativieren sie die Strenge des großen Körpers; funktional dienen sie kurzen Arbeitspausen im Freien. Die außen aufgesetzten Fenster scheinen auf den ersten Blick ebenfalls unregelmäßig angeordnet, die scheinbare Zufallsverteilung folgt jedoch exakten geometrischen Regeln und korrespondiert mit den Bürotrennwänden. Die kalkulierten Zufälligkeiten vermeiden eine Untergliederung der Fassade, lassen sie flächiger wirken und stärken die große, ganzheitliche Form.
In spitzem Winkel durchstößt die Eingangshalle das Erdgeschoß. Nach der Ädikula des Windfangs gelangt man in eine zwei Geschoße hohe Vorhalle. Ein Steg, der den Raum quer überspannt, bildet eine kurze Zäsur, bevor der sechs Geschoße hohe, glasüberdeckte Lichthof folgt. Im Grundriss reihen sich die Büros entlang den Fassaden. Drei Flügel streben wie bei einem Y vom Rumpf des Baukörpers weg. Ihre Mittelzonen sind keilförmig aufgespreizt und enthalten Neben- und Archivräume. Der hohe Lichthof von unregelmäßiger Raumbegrenzung entfaltet seine autonome Kraft im Zentrum. Rundum ziehen sich die Erschließungsgalerien der Büros. Die Gänge werden von den innen verglasten Loggien oder kleinen Ausweitungen unterbrochen. An den Stirnseiten der Gebäudeflügel entsteht jeweils eine kleine Halle.