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Paul Bretz Architectes

Bürogebäude, Luxemburg-Kirchberg

Ort
Luxembourg-Kirchberg
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Nominierung Mies van der Rohe Preis 2015
An prominenter Stelle in Luxemburg- Kirchberg und in direkter Nachbarschaft zum Blockheizkraftwerk wurde das Bürogebäude, dass als Abschluss eines städtebaulichen Ensembles gesehen werden muss realisiert. Nach der Fertigstellung des Blockheizkraftwerkes 2001 wurde nach unseren Plänen 2002 ein Parkhaus mit ca. 400 Stellplätzen direkt neben dem Blockheizkraftwerk gebaut. Es wurde so positioniert, dass ein L-förmiges Grundstück entlang der beiden Straßen (Boulevard J.-F. Kennedy und rue Erasme) zur Bebauung frei blieb. Gleichzeitig bildet das Dach des Parkhauses die Freifläche des ca. 5 Meter höher liegenden Schwimmzentrums, so dass entlang der hinteren Grenze des L-förmigen Grundstücks die Außenwand des Parkhauses mit eben dieser Höhe von ca. fünf Metern vorzufinden war.
An dieser Situation beschloss der Fonds für Städtebau und Raumplanung (Fonds d’Urbanisation et d’Aménagement du Plateau de Kirchberg), der für die Entwicklung des gesamten Kirchberg-Plateau zuständig ist, sein eigenes Bürogebäude zu bauen und damit die Baulücke zu schließen.
Der Neubau sollte Platz für Büroräume und ein Restaurant schaffen und mit dem Blockheizkraftwerk zusammen auch ein architektonisches Ensemble bilden. Das dreigeschossige Bürogebäude ist als monolithisches Gebäude in Sichtbeton geplant. Es nimmt die Traufhöhe des Blockheizkraftwerkes auf und spricht in seiner Ausführung und Detailierung die gleiche gestalterische Sprache. An der Ecke, an der sich die beiden Flügel treffen wurde ein Stück des Baukörpers aufgeschnitten, um das sich über 2 Geschosse organisierte Restaurant als Kiste einzustellen. Die Struktur des Gebäudes wurde auf einem Raster von 5,40 x 5,40 Metern entwickelt. Die beiden Büroflügel sind als Schottenbauweise mit einer breiten Mittelzone konzipiert. In den entstandenen Nischen können unterschiedliche Bürotypen eingerichtet werden, wobei durch die Sichtbetonschotten immer eine Grundstruktur und damit ein gewisser Rhythmus vorgegeben ist. Auch bei unterschiedlichen Einrichtungsvarianten entsteht dadurch ein ruhiges und geordnetes Bild. Die Mittelzone wird als Multifunktionsbereich genutzt. Im dritten Obergeschoss befindet sich über dem Restaurant ein Durchgangsraum der die beiden Flügel miteinander verbindet. Jeweils am Ende des Gebäudes befindet sich die Erschließung für die Büronutzung die in sechs Einheiten aufgeteilt werden kann. Die Eingänge sind über einen zurückgesetzten Schlitz markiert. Im geschlossenen kopfseitigen Gebäudeabschluss sind die Sanitärbereiche und die Nebenräume untergebracht.
Das Restaurant ist über zwei Ebenen organisiert, wobei die obere Ebene über eine Terrasse entlang der Fassade verfügt. Die gefalteten und gestanzten goldfarbenen Bleche der Fassade sind teilweise verfahrbar und erfüllen mehrere Aufgaben: Sie markieren das Restaurant als wichtigen Bestandteil des Gebäudes, sie zeigen ob das Restaurant geöffnet ist oder nicht und sie dienen dem Sonnen- und Sichtschutz der Gäste.