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marte.marte architekten

Sonderpädagogisches Zentrum Dornbirn

Foto: Bruno Klomfar
Foto: Bruno Klomfar
Ort
Dornbirn
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Material Fassade
Beton
Im Herzen von Dornbirn bildet eine Ansammlung unterschiedlicher Ausbildungs- und Betreuungstypen für Kinder und Jugendliche von 4 – 18 Jahren einen veritablen Schulbezirk. Sonderpädagogik wird in Dornbirn integriert angeboten, dennoch wurde für schwerstbehinderte Kinder wiederum ein eigenes Gebäude realisiert, welches das baufällige, in seiner Grundstruktur längst veraltete, ersetzt. Eine kleine Turnhalle, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, bildet den markanten Eckpunkt des Schulquartiers. Der Neubau spielt dieses Gebäude frei und reagiert in Bezug auf Straßenflucht und räumlicher Anbindung auf das historische Gegenüber. Zur angrenzenden Volksschule wird ebenfalls eine Hofsituation geschaffen, die eine schlüssige räumliche Überleitung zur westseitigen Mittelschule herstellt.
Kompakt sind die Klassen- und Gruppenräume auf drei Obergeschossen um einen zentralen Innenhof gruppiert. Die umlaufenden Erschließungsflächen sind lichtdurchflutete, großzügig dimensionierte Bewegungs- und Spielflächen und ermöglichen mit ihren nahezu raumhohen Öffnungen wertvolle Aus- und Durchblicke.  Auch in den Gruppenräumen rückt die Umgebung durch große Fensterrahmen als Stadt- und Naturraum ins Blickfeld. Der Lichthof mündet im Erdgeschoss in einen überdachten Pausenhof und liefert selbst dem im Untergeschoß eingeschobenen Turnsaal genügend Licht über den zusätzlichen Einschnitt der geschickt angeordneten Fluchttreppe.
Dem feinen, akkurat geschalten Sichtbeton wird im Inneren ein Wechselspiel von Verkleidungen in Birkensperrholz und Farbflächen entgegengehalten. Grün, Symbolfarbe des Lebens, zieht sich in subtil abgestimmten Nuancen auf Boden und Wänden durchs Gebäude, bringt Räume zum Leuchten und verändert sich je nach Himmelsrichtung und Belichtung. Farbakzente setzen Möbel in Rot und Orange, im Bereich der Aula und des Konferenzzimmers signalisiert der rote Linolboden Rückzug und Kommunikation. Ein weicher, steiniger Weißton neutralisiert das Ambiente in den Sonderräumen.
Die energetische Performance liegt auf Spitzenniveau, kontrollierte Be- und Entlüftung, die Kompaktheit des Baukörpers und die Qualität der eingesetzten Materialien garantieren optimale Werte. Proportionen, Licht- und Blickführung, Farbkonzept und Ausbaustandard bilden ein stimmiges, räumliches Ganzes, welches die Welt der schwerstbehinderten Kinder und Jugendlichen zumindest ein Stück weit harmonisiert und ordnet und dennoch inspiriert. (Marina Hämmerle)

Bauherr: Stadt Dornbirn Immobilien KG
Lage: Schulgasse 40, Dornbirn, Vorarlberg, Österreich
Architektur: Arch.DI Bernhard Marte, Arch.DI Stefan Marte
Internationaler Wettbewerb:2008 (1.Platz)
Planungsbeginn: 2008
Baubeginn: 2009
Fertigstellung: 2011
Bebaute Fläche: 997m²
Bruttogeschossfläche: 4.480m²
Umbauter Raum: 18.480m³
Nutzfläche: 3.670m²
Baukosten: 8,85 Mio €
Konstruktion: Sichtbetonbauweise, Innendämmung
Örtliche Bauaufsicht: Albrecht Baumanagement GmbH, Dornbirn
Vermessung: AVD Vermessung ZT GmbH, Dornbirn
Statiker: Statikbüro DI Ingo Gehrer, Höchst
Bauphysik: BAU.DÄMM.TECHNIK, Frastanz
Elektroplanung: Hiebeler-Mathis OG, Hörbranz
Geotechnik: 3P Geotechnik, Lauterach
Brandschutzplaner: IBS-Institut für Brandschutztechnik, Linz
Heizung/Sanitär: Hepp/Thurnher, Dornbirn
Lüftungsanlage: Hörburger GmbH, Altach
Elektriker: Rein Elektrotechnik, Hohenems
Baumeister: Oberhauser & Schedler, Andelsbuch
Spengler: Dach u. Wand Wolf GmbH & Co. KG, Dornbirn
Trockenbau: TBM Innenausbau GmbH, Bergheim
Schlosser
: Schlosserei Klocker GmbH, Dornbirn