Zurück zum Profil
Lützow 7

Leipziger Volkszeitung

Ort
Leipzig
Gebäudekategorie
Plätze, Spielplätze
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2002
Kontext der gründerzeitlichen Gebäudestruktur ist Ziel der Konzeption. Die neue Setzung und Schichtung soll nicht Vergangenes interpretieren, sondern schreibt Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Ortes in seiner Bedeutung fort.

Im Kontext der Freiraumtypologie des Viertels vom Floßplatz als repräsentativer grüner Platz, der Ecke Monzgasse/ Peterssteinweg als kleiner klassischer Dreiecksplatz, dem Schleterptalz mit Peterskirche als grünem Zierplatz, sowie Bayerischem-, Leuschner- und Körnerplatz, bildet der zukünftige "Peterssteinsplatz" eine identitätsstiftende neue Adresse.

Ein Ort des Verweilens, Treffens, Kommunizierens, geeignet für kleine Veranstaltungen und Events. Der neue Platz ist Entreè des Verlagsgebäudes der Leipziger Volkszeitung.

Priorität bei der Planung kommt der stadträumlich sinnvollen Einbindung und Stärkung der Platzkanten unter Verwendung artifizieller Akzente zu.

An der nördlichen Platzkante deckt das künstlerische Ereignis eines Wandelgangs rückwärtig offen liegende Hinterhausbebauungen und Erschliessungen ab, eine neue Raumkante entsteht. Für eine Brandwand wird eine Eckbebauung mit Restaurationsnutzung im EG vorgeschlagen.

Die westliche Platzkante artikuliert sich aus den räumlichen Bezügen des vorgenannten Eckgebäudes bis hin zum Gebäude Emilienstraße 2 und wird durch eine 20 m breite, 2-stufig bis niveaugleich auslaufende Stufenanlage akzentuiert.

Die südliche Begrenzung des Platzes mit integrierter Treppenanlage wird im Gegenüber zum Wandelgang vegetativ mit einer dunkelgrünen Heckenskulptur (Taxusbankett 0,4 bis 1,6 m Höhe) unterstrichen, so dass vom Platz her die bemerkenswerten Fassaden der Emilienstrasse visuell erlebbar bleiben.

Die Platzfläche selbst ist durch lange, schmale Plattenbänder aus Sandstein (Länge ca. 2 - 5 m in Teilstücken, Breite 0,5 m) rhythmisiert, die Zwischenräume sind in Mosaikpflaster gleichen Materials vorgesehen. Schmale Bänder, die en passant auf die Spalten und Zeilen einer Zeitungsseite reflektieren, bilden somit die Oberfläche des Platzes.

Sichtachsen geben an exponierten Stellen Standorte für Solitärbaumpflanzungen (Piatanus hispanica) vor, die im Wechselspiel zwischen formal und informal den bereits vorhandenen Baum in das Konzept mit einbeziehen. Auf diese Weise ergeben sich Solitäre und Baumgruppen, scheinbar zufällige Überlagerungen entstehen, der Ort gewinnt mit der Baumwahl einen heiteren, lichten Charakter. Der angrenzende, westlich liegende Bereich des Platzes wird dem öffentlichen Gehweg zugeordnet und dem Regelwerk der Strassenräume entsprechend ausgeführt.


1.Preis - Realisierung 2001 Kunst - Prof. Rolf Lieberknecht / S. an der Brügge