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Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur

Hochschule Wismar

Hochschule Wismar, Fachbereich Bauingenieurwesen und Kompetenzzentrum BauM-V
Der Fachbereich „Bauingenieurwesen und Kompetenzzentrum Bau M-V“ der Hochschule Wismar wurde um ein Lehrgebäude erweitert. Bei dem Erweiterungsbau handelt es sich um den Abbruch und die Sanierung bestehender Gebäude, sowie die Ergänzung um einen Neubauteil. Die Gebäudeteile wurden baulich und funktional durch eine erlebbare Fuge miteinander verbunden.

Miteinander der Disziplinen
Der Neubau verzahnt sich mit den bestehenden Gebäuden und bildet jetzt ein einheitliches, zusammenhängendes Gebäudevolumen. Gleichzeitig positioniert er sich vor die bestehenden Baukörper und verschafft dem Fachbereich Bauingenieurwesen einen neuen, selbstbewussten Auftritt. Vor dem Gebäude wird Raum für einen Platz geschaffen, der dem neuen Gebäuderiegel eine hohe Aufmerksamkeit verleiht und die identitätsstiftende Wirkung verstärkt. Der Außenraum bildet die Verknüpfung von Campus und Landschaftsraum: Wege und Sichtbeziehungen werden gestärkt, gewachsene Strukturen beibehalten. Die Platzgestaltung vor dem Neubau befreit die Mensa aus ihrer isolierten Randlage und bindet sie besser an den übrigen Campus an.Ein zweigeschossiger Einschnitt in den Neubau wird deutlich sichtbares Zeichen für den Haupteingang. Gleichzeitig bezieht die zurückspringende Geste die Nachbarbebauung in den stadträumlichen Kontext ein. Das führt zu einem gebauten Miteinander der Disziplinen.

Kompakt = Praktisch = Wirtschaftlich
Die Erweiterung des Fachbereichs besticht durch eine hohe Wirtschaftlichkeit. Durch Einbeziehung des Bestandes konnte das Bauvolumen sehr kompakt gehalten und dadurch preis- wert umgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil der kompakten Baumasse ist ein reduzierter Verkehrsflächenanteil. Jeder Bereich des Fachbereiches kann über kurze Wege schnell er- reicht werden. Die Flächenversiegelung auf dem Baufeld ist gering.

Lebendige Fassade, Schaufenster in die Forschung
Transparente Fassaden geben einen Einblick in Forschungstätigkeiten und öffnen sich bewusst dem Außenraum. Anders als bisher, findet damit die Forschung nicht hinter verschlossenen Fassaden statt, sondern wird sicht- und erlebbar. Zusammengehalten wird die gewonnene Einheit von Neubau und bestehenden Gebäuden durch ein durchlaufendes Fassadenband. Die Fassade besteht aus eloxierten, weiß-silbernen Aluminiumblechpaneelen, die als fest montierte Paneele vor geschlossenen Wandscheiben liegen oder als flexible Klapplamellen vor verglasten Bereichen. Als Klapplamellen dienen sie dem Sonnenschutz. Durch die unterschiedlichen Positionen und Ausrichtungen der Sonnenschutzlamellen bietet sich ein abwechslungsreiches Bild für den Betrachter. In den offenen Bereichen wird der Sonnenschutz durch eine Sonnenschutzverglasung gewährleistet.

Funktionen - kurze Wege - großzügige Arbeitsfelder
Der Fachbereich wird künftig über einen zentralen Eingang vom neu entstandenen Platz her erschlossen. Aus dem Foyer geht es über eine 3-geschossige Erschließungsfuge zum Neubau und der ehemaligen Laborhalle. Sie dient als Gelenk zwischen Alt- und Neubau, von dem aus alle Arbeitsbereiche zugänglich werden. Die Anlieferung kann sowohl über die Erschließungsfuge, als auch über den Werkhof erfolgen.

Projektdaten

Bauherr: Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern, Geschäftsbereich Schwerin  
Wettbewerbsentscheidung: 12/2009
Baubeginn: 11/2011
Fertigstellung: 09/2015
Fotograf: Stephan Baumann