Cité du Design, Saint-Étienne

Die ‘Cité du Design’ ist ein internationales Designzentrum und eine Institution für Kommunikation und Forschung. Das Projekt befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Waffen-fabrik in Saint-Etienne, Frankreich. Neben der Sanierung von drei historischen Gebäuden und der Neugestaltung der Gärten besteht das Projekt aus einem Neubau (der Platine) mit Ausstellungsbereichen, Auditorium, Mediathek, Schulungsräumen, Restaurant und integriertem Gewächshaus, sowie einem Aussichtsturm. In den Bestandsgebäuden sind eine Designschule, Verwaltungsräume sowie Wohnungen untergebracht.

Der flache hallenartige Neubau fügt sich zentral aber zurückhaltend als neues Schaltelement in das Ensemble der ‘Manufacture National d’Armes’ ein. Der 200m lange Baukörper der ‘Platine’ ist rundherum mit einer adaptiven Elementfassade bedeckt, die optisch für eine sensible Einbindung in die historische Umgebung sorgt und gleichzeitig die Zonen, den verschiedenden Nutzungen entsprechend, klimatisch vom Aussenraum trennt.

Es kommen zehn verschiedene Paneltypen zum Einsatz (z.B. High-Transmission- und Sonnenschutzverglasung, Milchglas, in Verglasung integrierte fixierte und bewegliche Lamellen, Aluminiumpanele). Die Verteilung reagiert auf die Anforderungen der verschiedenen Programme des Gebäudes. Die Hülle reguliert das Innenklima des Gebäudes massgeblich. Zur zusätzlichen Energiegewinnung kommen sowohl Photovoltaikzellen als auch experimentelle Photosynthesezellen (Dye-Cells) zum Einsatz. Natürliche Belüftung, Vorwärmung von Frischluft über einen Erdwärmetauscher und die Nutzung von Erdwärme tragen zu erheblicher Energieeinsparung bei der Nutzung des Gebäudes bei.

Projektstatus: Internationaler Wettbewerb, 1. Preis, Fertigstellung Mai 2009

Leistungsumfang: Wettbewerb, ESQ - AOR (Äquivalent zu LPH 1-9,HOAI)

Ort: Saint-Étienne, Loire, Frankreich   

Bauherr: Saint-Étienne Métropole

Planungsbeteiligte: LIN Architekten Urbanisten, Berlin, Paris: Finn Geipel, Giulia Andi, S. Jeske (Projektleiter), P. König (Projektleiter), J. Cadilhac, J.-O. Kunze, J. Stichtenoth, W. Bijl, L. Delaney, O. Dolfus, D. Letellier, H. Walth, S. Wiesmaier, M. Gilibert, A. Heilgemeir, F. Maisonnasse, M. Poncet, E. Williams, G. De Morsier, A. Cooke, F. Maisonasse
Lokale Architekten: Dominique Berger, Sandra Tauveron, Cabinet Berger; Saint-Étienne Maurice Guitton, Benjamin Wallerand; Lyon
Ingenieure + Struktur: Werner Sobek, Thomas Winterstetter; WSI, Stuttgart + New York
Bauingenieurwesen: Fréderique Binvignat, Christian Desquiens;  BETOM Ingénierie, Corbas
Klimatechnik: Matthias Schuler, Arnaud Billard; Transsolar, Stuttgart + New York
Ökonomie: Pierre Dumond, Alain Baland; Cyprium, Lyon
Akustik: Richard Denayrou, Emily Morin; Altia Acoustique, Paris
Szenographie/ Bühnentechnik: Gérard Fleury, Architecture & Technique, Paris
Lichttechnik: Andy Sedgwick, Jeff Shaw; Ove Arup, London
Lanschaftsgestaltung: Clément Willemin, Frank Poirier; BASE, Paris + Kommunikationsdesign: Andreas Schneider, IIDj, Tokyo
Kunst: Lucy + Jorge Orta, Paris + London
Urbane Strategie: Wilhelm Klauser, inD , Berlin
Philosophie: Joseph Hanimann, Paris
Architektur- und Stadttheorie: Kaye Geipel, Berlin
Photographie: Christian Richters, Jan-Oliver Kunze
Modell: Werk5, Berlin

Nutzfläche: Neubau 5.870 m², Historische Gebäude 8.260 m², Aussenräume 14.560 m²

Planungszeitraum: Wettbewerb (März-Juni) 2004, Realisierung 2005 - 2009

Zertifikate & Labels: Das Projekt entspricht dem Energiestandard HQE (Haute Qualité Environnementale).