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Kauffmann Theilig & Partner

Ganztagesschule Wilhelmsschule, Stuttgart-Untertürkheim

Foto: Roland Halbe Fotografie, Stuttgart
Foto: Roland Halbe Fotografie, Stuttgart
Ort
Stuttgart
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Material Fassade
Beton
Die Wilhelmsschule ist in dem Stadtteil Untertürkheim eine Institution. Der unter Denkmalschutz stehende Altbau wurde um einen neuen Anbau mit Klassen- und Werkräumen und einem Veranstaltungsraum mit Speisesaal und Küche erweitert. Ein bestehender Pavillon wurde abgerissen. Das grüne fast parkartige Umfeld der Schule bleibt erhalten und ist für die umliegenden Quartiere als Qualität erlebbar.

Das Konzept stärkt den Charakter des historischen denkmalgeschützten Be-standsbaus. Das Gebäude rückt deutlich davon ab und belässt so den solitären Charakter. Zusätzlich respektiert die Anbindung Geste und Symmetrieachse des bestehenden Gebäudes und bringt so Alt und Neu in einen selbstverständlicheren Zusammenhang. Über die gemeinsamen Freiräume entsteht ein wirkungsvolles Ensemble: Im südöstlichen Zugangsbereich ist der neue Zugangsbereich und im Westen öffnet sich ein großzügiger gemeinsamer Pausenhof. Ein feingliedriger und transparenter Steg verbindet Alt und Neu und markiert den Zugang zur Schule. Der Eingriff in die denkmalgeschützte Substanz ist minimal.

Das neue Gebäude nutzt die Hanglage auf dem Grundstück: Zum Pausenhof entwickelt es sich dreigeschossig, zur nördlichen Straße hin zweigeschossig. Die Funktionen sind dementsprechend im Neubau verteilt: Öffentliche und gemeinsame Flächen befinden sich im Erdgeschoss entlang des gemeinsamen Pausenhofs. Die Klassenräume in guter Verbindung zum Altbau im 1. Obergeschoss und weitere Werk- und Mehrzweckräume im 2. Obergeschoss.

Die vorgeschlagene Fassade unterstützt den selbstbewussten aber dennoch rücksichtsvollen Ansatz: Die vertikale Struktur der Öffnungen nimmt Bezug zur Umgebungsbebauung und zum Bestand. Die Fassade mit Wärmedämm-Verbundsystem ist hell verputzt. Die raumhohen Öffnungen schaffen eine hervorragende Tagesbelichtung in den Klassenräumen und die farbigen Leibungen geben den Räumen zusätzlich Atmosphäre. Alle Klassenräume sind nach Westen oder nach Süden ausgerichtet und haben damit eine angenehme Orientierung. Ein wirkungsvoller Sonnenschutz (Alulamellen) reguliert die Intensität der Sonneneinstrahlung. Die Anbindung an den Bestand ist filigran verglast und eine Natursteinmauer definiert die Erdgeschosszone gegen den Hang und bindet die großzügigen Freiflächen zueinander.

Es entsteht somit ein Ensemble, in dem Alt und Neu sich gegenseitig respektieren und einen gemeinsamen Pausenhof bilden, in dem die Schüler eine erlebbare Mitte vorfinden.


Adresse
Oberstdorfer Straße 23

Bauherr
Referat Kultur, Bildung und Sport
Schulverwaltungsamt
vertreten durch Technisches Referat,
Hochbauamt, Hauptstätter Straße 66,
70178 Stuttgart

Projektsteuerung
Hochbauamt Landeshauptstadt Stuttgart

Architektur
Kauffmann Theilig & Partner
Freie Architekten BDA, Ostfildern
Projektleitung: Coskun Kocak
Projektarchitekt: Emin Cimsir
Mitarbeiter: Karina Aichele, Kathrin Strauß, Johanna Häufele, Christian Miethig, Jiameng Zhao
Bauleitung: KTP mit Gassmann + Grossmann
Baumanagement, Stuttgart

Fachingenieure
Außenanlagen: Eurich • Gula Landschaftsplanung, Wendlingen
Tragwerksplanung: Pfefferkorn Ingenieure, Stuttgart
HLS-Planung: IVM Ingenieure, Kusterdingen
Elektro-Planung: scon Schinndler Consult,
Markgröningen
Bauphysik: Gutbrod Bau Physik, Markgröningen

Kennwerte
Baukosten gesamt: 5,4 Mio. €
Baukosten KG 3+4: 3,5 Mio. €
BGF: 1.855 m²
BRI: 6.660 m³
Leistungsphasen nach HOAI: 1 – 9

Bauzeit  und Termine
Wettbewerb 1. Preis: 06/2008
Planungsbeginn     : 07/2008
Baubeginn: 01/2010
Fertigstellung: 09/2011

Fotos
Roland Halbe Fotografie, Stuttgart