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KNOWSPACE architecture + cities

Atelierhäuser Songzhuang

Ort
Xiaopucun, Songzhuang
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
Fritz Höger Award 2014 in Silber
DAM Preis Nominierung
DEUBAU Preis Nominierung
Songzhuang / China

Entwurf:         
Erhard An-He Kinzelbach

Projektart:         
Direktbeauftragung

Auftraggeber:         
privat

Fachplaner:         
Cao Shanghui (Statik, TGA), Qin Lichao (Bauleitung)

Fläche:         
1.488 m2 BGF

Planungs- / Bauzeit:     
2009-2012

Zwei bekannte zeitgenössische Maler beschließen, vor die Tore Pekings zu ziehen, um dort in der ländlichen Idylle des Künstlerdorfes Songzhuang zu wohnen und zu arbeiten. Dazu haben sie eine Parzelle gekauft, auf der sie gemeinsam, aber auch in jeweils abgeschiedener Privatheit leben wollen. Die Bauaufgabe war demnach, eine Typologie zu schaffen, die sowohl zwischen verschiedenen Programmen als auch zwischen unterschiedlichen Nutzern und Graden an Privatheit vermitteln kann.

Das traditionelle chinesische Hofhaus dient als Ausgangspunkt - nicht sein Aussehen, sondern seine räumliche Konfiguration, die durch die Schaffung eines abgeschiedenen Außenraums, eine introvertierte Orientierung, den schrittweisen Übergang zwischen der Öffentlichkeit der Straße und der Privatheit des Hofes und der strikten Südorientierung aller Wohnräume charakterisiert ist. Die Neuinterpretation dieser vier Teilaspekte und ihre Übersetzung in den vorliegen¬den Kontext resultiert in einem Prototyp, der zwischen Innenraum und Außenraum, zwischen Arbeiten und Wohnen und zwischen dem einzelnen Individuum und der Zweiergemeinschaft zu vermitteln vermag. Kubatur und Figur bilden mit der Umschließungsmauer eine Einheit und erzeugen unterschiedliche Hofräume.
Die Studios der Maler orientieren sich mit Oberlichten nach Norden, während die Wohnbereiche südorientiert sind. Einen gegenseitigen Bezug nehmen sie über die Hofräume auf. Durch die spiralförmige Faltung ergeben sich private Höfe als Zentren der Wohnbereiche, sowie ein offenerer Hof, der zugleich als gemeinsam benutzte Schnittstelle zwischen Wohn- und Arbeitstrakt und als zur Straße orientierter Eingangshof dient.

Sowohl die Kontruktionsmethoden als auch die Detailierung orientieren sich bewusst an den lokal zur Verfügung stehenden, einfachen Baumaterialien und dem Know-how der saisonal rekrutierten Bauern, die das Bauvorhaben ausführten.