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Haberland Architekten

Doppelsporthalle OSZ Bau - Holz, Berlin

Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Sport, Schwimmen, Wellness
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2010
Material Fassade
Metall
Architektenpreis
best architect
Das architektonische Konzept der neuen Doppelsporthalle bezieht sich stark auf den denkmalgeschützten Altbau der Schule von Baustadtrat Ludwig Hoffmann. Der Schulbau entstand von 1907 bis 1908 als Gemeindedoppelschule. Die Schule besteht aus zwei separaten Gebäuden, die symmetrisch in den Berliner Block eingefügt wurden: dem Lehrerhaus und dem Schulhaus. Das Lehrerhaus steht an der Driesener Strasse, das Schulhaus im Blockinneren. Die Verbindung erfolgt ausschließlich über den Innenhof.

Die Fläche der heutigen Sporthalle war bis auf den Vorgängerbau nur mit Gartenlauben bebaut. Der Block war also nie geschlossen, trotz der angrenzenden Brandwände. Es handelt sich um einen städtebaulichen Sonderfall innerhalb der Berliner Blockrandbebauung. Unser Neubau wird in der Logik Hoffmanns ebenfalls symmetrisch als drittes Gebäude des Schulensembles in den Block eingefügt. Das für die 80 m lange Baulücke eigentlich zu kleine Bauvolumen einer Doppelsporthalle haben wir maximal in die Länge gezogen. Es entsteht ein 80 m langer schwebender Riegel, der an die seitlichen Brandwände anschließt. Die Doppelsporthalle wird rückwärtig an den Riegel angelagert. Unter dem Riegel befinden sich großzügige Durchgänge in den öffentlichen Park. Durch diesen Baukörper erhält die Malmöer Strasse hier erstmals eine räumliche Fassung. Auch die städtebauliche Situation der bisher räumlich undefinierten Grünfläche wird geklärt. Es entsteht ein Pocketpark. Die Sporthalle als öffentliches Gebäude erhält ihre Adresse mit dem Eingang von der Malmöer Strasse. Die Verbindung zum Schulbau erfolgt über den Park.

In der Fassadengestaltung setzt sich der neue Baukörper, wie das Lehrerhaus von Ludwig Hoffmann, sowohl in seinem Maßstab als auch in seiner Materialgebung vom umgebenden Block ab. Das Lehrerhaus steht mit seiner Travertinfassade im Kontrast zu den verputzen Wohnhäusern der Nachbarschaft. Analog dazu hebt sich die Sporthalle an der gegenüberliegenden Blockseite durch die Metallfassade von ihrer Umgebung ab. Die Metallfassade besteht aus vorgehängten Lochblechen aus Aluminium. Die unterschiedliche Lochung zeichnet das Motiv von großformatigem Weinlaub. Es erinnert an eine berankte Pergola als Parkeingang. Das von Hoffmann formulierte Thema der Fassadengestaltung wird von uns weitergeführt.

Komplettiert wird das Foyer durch die Arbeit des Düsseldorfer Künstlers Stefan Sous. Es wird eine hinterleuchtete Wand aus Aluminium, in die Spielfeldlinien eingefräst wurden, eingebaut. Damit schafft der Künstler durch das Spiel mit Symmetrie und Spiegelung einen mehrschichtigen Raum, der in den Strassenraum, vor allen bei Nacht, hinein wirkt.

HABERLAND ARCHITEKTEN BDA
Architekt: Haberland Architekten BDA
Kunst am Bau: Stefan Sous, Düsseldorf
Bauherr: Senatsverwaltung für Bildung Wissenschaft und Forschung
Vertreten durch: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Das Projekt wurde im Rahmen des Konjunkturprogramm II realisiert
Projektleitung: Nadja Haberland, Torsten Rosinsky
BGF: 2.485,00 m2
HNF: 1.900,00 m2
BRI: 15.359,00 m3
Baukosten: 5 Mio €