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HAWLIK GERGINSKI Architekten

ÖKO-BILLA-Filiale Perchtoldsdorf

Ort
Perchtoldsdorf
Gebäudekategorie
Läden, Einkaufszentren
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2013
Material Fassade
Holz
Einbindung in die Umgebung
Der Supermarkt steht gleichsam auf einem Tablett über dem gemeindeeigenen Parkplatz für das Erholungszentrum. Für die optimale Anbindung an das Fuß- und Radwegenetz gibt es Brücken zu den anschließenden Wegen.
Im Norden und Osten grenzen Grünflächen mit erhaltenswertem Baumbestand an das Areal, nach Süden und Westen öffnet sich der Bauplatz zu Durchzugsstraßen - diese Situation wurde bei der Gestaltung des Baukörpers aufgegriffen. Die schwarze kubische Baumasse, der am nordöstlichen Rand des Grundstücks liegt, bietet durch gezielt gesetzte Ein- und Ausblicke an der Ost- und Nordseite des Gebäudes den Mitarbeitern und Kunden einen Blick auf die Umgebung. Ein breites Vordach bildet den Eingangsbereich und schützt Fahrräder und Einkaufswagen vor der Witterung.
Nach Südwesten hin offenbart der Baukörper sein Inneres in Form von großflächigen Verglasungen und bunten Farbtafeln, die großflächigen Verglasungen lassen Tageslicht tief ins Gebäudeinnere fallen. Das Farbkonzept der Fassadentafeln steht im Zeichen des Corporate Design der BILLA-Märkte: einerseits der Farbverlauf Rot-Gelb, andererseits die anthrazitfarbenen Platten.

Holzbau als Kernthema

Für die Verwendung von Holz sprechen mehr Faktoren: Holzbau kennt kaum Wärmebrücken, Holz bindet CO2, ist eine nachwachsende Ressource und feuchtigkeitsregulierend. Bislang wirkten die vielen offenen Kühlregale als Entfeuchter, auf Kosten des Energieverbrauchs. Die zunehmend als Vitrinen ausgebildeten Kühlregale führen jedoch zu erhöhten Feuchtewerten, die durch die massiven Holzbauteile gepuffert werden können. Holz-Leichtbau führt durch sein geringes Eigengewicht zu Einsparungen auch bei den Fundamenten, was insbesondere auf Grund der schwierigen Bodenverhältnisse von Vorteil war.

Zur Einhaltung der sehr kurzen Bauzeit wurden weite Teile der Konstruktion vorgefertigt und vor Ort wie aus dem Baukasten zusammengesetzt. Sowohl das Parkdeck aus Stahlbeton-Fertigteilen als auch die „Markthalle“ konnten so in kurzer Bauzeit errichtet werden.
 
Nachhaltiges Planen und Bauen
Es handelt sich bei dem Bauwerk um ein sogenanntes „blue building“. Der Themenbereich Ökologie bildet hier nur einen Teilbereich des Nachhaltigkeitsgedankens ab. Weitere Aspekte sind die wirtschaftliche Nachhaltigkeit (Energieverbrauch, Wartungskosten), soziokulturelle Aspekte (Einbindung von Anrainern, Künstlern und Architekten), Standortfaktoren (Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Rad und zu Fuß, Nutzungssynergien) und auch die Prozessqualität der Projektentwicklung, Planung und Bauüberwachung. Alle diese Aspekte werden im Rahmen der Zertifizierung von einem Auditor von der Planung bis zur Fertigstellung begleitet und dokumentiert.

Besondere Aspekte der Nachhaltigkeit:
-    Zentrumsnaher Standort
-    Synergie durch Parkdeck der Gemeinde
-    Wärmerückgewinnung aus den Kühlgeräten zur Beheizung des Gebäudes
-    Photovoltaik-Anlage
-    Obergeschoß in Holzbau
-    Stahlbeton-Arbeiten mit zertifiziertem ÖKO-Beton
-    Schadstofffreie Materialien (z.B. PVC)
-    Tageslicht-Nutzung
-    Effiziente Leuchtmittel
-    Elektro-Tankstelle
-    Ressourcenschonende Energie- und Gebäudetechnik