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H2M Architekten | Ingenieure | Stadtplaner

Wohnen in allen Lebensphasen, Zentral an der Saal (ZAS) Hof

Ort
Hof
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Material Fassade
Putz
Die heterogene städtebauliche Struktur wird mit einem bewusst klaren Baukörper, der sich zur Saale hin öffnet und die wesentlichen städtebaulichen Bezüge und Kanten aufnimmt, beantwortet. Der vorhandene Straßenraum des Sigmundsgrabens wird konsequent geschlossen. Auf die hohen Qualitäten des Naturraums der Saale-Aue wird reagiert; das Gebäude öffnet sich U-förmig zu dieser innerstädtischen Qualität. Die Traufkanten des neuen Gebäudes vermitteln entlang dem Sigmundsgraben zu den umliegenden Nachbarbebauungen und akzentuieren durch den Hochpunkt den Auftakt des neuen barrierefreien Saaleweges. Die Anlage besteht aus Wohnriegeln, die sich nach Süden, Westen und Osten orientieren und über einen kommunikativen Laubengang zu einem ruhigen Gemeinschaftshaus zusammengebunden werden. Die Anordnung der Wohnungen nach außen ist bewusst gewählt und grundlegendes Konzept des Hauses. Das urbane Umfeld wird zum Erlebnisraum der Bewohner und durch erkerartige Schallschutz-Loggien betont. Durch Loggien wird ein flexibel nutzbarer privater Raum geschaffen, der sowohl als Wintergarten als auch als geschlossener Erker verstanden werden kann. Die Privatheit der Wohnungen wird durch vielfältige nachbarschaftsbildende Kommunikationsmöglichkeiten zum Innenhof (Laubengang, Gemeinschaftshof und Freiflächen) ergänzt. Im Erdgeschoss wurden weiterhin Räume für öffentliche Funktionen (Gemeinschaftsraum, kleine Gewerbefläche) geschaffen. Der halb private Gemeinschaftshof steht allen Bewohnern der Anlage zur Verfügung. In dem Hof sind verschiedenartige Tätigkeiten (Kinderspielplatz, Ruhebänke, etc.) möglich. Eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnungstypen – von der 2-Zimmer-Wohnung bis hin zur 5-Zimmer-Maisonette-Wohnung – lässt am Ende eine gute Durchmischung der Generationen erwarten und unterstreicht das offene Konzept.
Der Geländesprung Sigmundsgraben zu den Saale-Auen wird durch eine Tiefgarage kompensiert, die barrierefrei an alle Wohnungsebenen angebunden ist. Es entstand ein Identität stiftendes Haus, das Wohnen in allen Lebenslagen und -phasen ermöglicht. Modellhaft ist dabei nicht nur die Aufwertung der Innenstadt, sondern vor allem der Wille, allen demografischen Entwicklungen und widrigen Rahmenbedingungen zum Trotz, tragfähige Konzepte für die Zukunft zu planen. So soll die Nachbarschaftshilfe mit Unterstützung des örtlichen Mehrgenerationenhauses der Kirchenstiftung St. Marien und seines Ehrenamts besser organisiert werden. Zudem gibt es Kooperationsangebote mit dem benachbarten Altenpflegeheim der Hospitalstiftung.


Bauherr
Stadterneuerung Hof GmbH,
Unterkotzauer Weg 25, 95028 Hof a. d. Saale
Fertigstellung 10/2011
BGF 3.566 qm

Realisierungswettbewerb 2007, 1. Preis