Zurück zum Profil
Günter Pfeifer

Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte KRAMBAMBULI in Frankfurt-Kalbach

Kalbacher Stadtpfad 8, 60437 Frankfurt-Kalbach
Fertigstellung: 2015

Bauherr:
Stadt Frankfurt am Main, Stadtschulamt
Seehofstr. 41, 60594 Frankfurt am Main

Baubetreuung:

Städtisches Hochbauamt Frankfurt

Entwurf und Planung:
Pfeifer Kuhn Architekten, Freiburg

Ausführung + Objektüberwachung:
Pfeifer | Damm Freie Architekten
Prof. Günter Pfeifer, Freiburg / Darmstadt
Dipl.-Ing. Architektin Anna Damm, Frankfurt

Tragwerksplanung:
TSB Ingenieurgesellschaft mbH, Darmstadt,

Energetisches Konzept:
Balck + Partner Facility Engineering,
Heidelberg

Haustechnik:
inPlan Ingenieurbüro TGA GmbH, Pfungstadt,

Elektrotechnik:
ITG Ingenieurteam für Technische Gebäude-
ausstattung, Hochheim/Main

Der Kindergarten in Frankfurt, Ortsteil Kalbach, stammt aus den 60er Jahren. Die ursprünglich angedachte Erweiterung mit zwei U3-Gruppen und einer Veränderung der Verwaltung und der Küche sollte mit einem separaten Anbau geleistet werden. Doch die Bedingungen des hervorragenden Grundstücks mit wertvollem Baumbestand veranlassten uns, über eine Aufstockung nachzudenken. Das Raumprogramm musste an den alten Grundriss angepasst werden. Die konstruktiven Vorgaben mit der bestehenden Konstruktion – 14 cm starke Betonwände mit Holzdecken – nötigten den Tragwerksingenieuren einiges ab. Das darüber neu aufgebaute Geschoss ist in Holztafelbauweise entwickelt. Dreh- und Angelpunkt dieser Umgestaltung ist allerdings ein neues energetisches Konzept, das auf den kybernetischen Prinzipien aufgebaut ist. Die Dachkonstruktion ist ein Luftkollektor, der mit einer umfassenden Luftkollektor-Fassade aus Polycarbonatplatten verbunden ist. Der große Luftraum in der Mitte des Gebäudes ist mit einer Luftkissen-Konstruktion überdacht, die ebenfalls zur passiven Energiegewinnung herangezogen wird. Die Zuluftversorgung der einzelnen Räume erfolgt über eine Lüftungszentrale im Dach, die ihre Wärmeenergie aus dem Luftkollektor zieht. Die Prozessenergien der einzelnen Räume werden über Überströmklappen zurück in die Luftkollektorfassade geleitet. Diese leistet dann auch die notwendige Nachtauskühlung. Wegen der alternativen Energiestrategie dieses Projektes, das gegen die Passivhausverordnung der Stadt Frankfurt entwickelt wurde, wurde dieses Gebäude zum Pilot-Bauvorhaben erklärt. Das äußere Erscheinungsbild des Kindergartens erzeugt über die transluzente Polycarbonat-Fassade mit den dahinter changierenden weißen Flecken eine Imagination von spielerischer Leichtigkeit und Luftigkeit.

Photos: Claudius Pfeifer, Berlin