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Freivogel Mayer Architekten

Aufstockung und Generalsanierung Wohnhochhaus als Nullenergiehaus

Gebäudekategorie
Wohnen
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2014
Architektenpreis
Auszeichnung beim „Deutschen Architekturpreis 2015“
DGNB-Preis „Nachhaltiges Bauen“ 2015 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
Europäischer Architekturpreis 2015 Energie und Architektur
Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2016 (Kategorie Wohnungsbau)
Finalist beim DAM-Preis 2017
Pforzheim, 2014

Auftraggeber Pforzheimer Bau und Grund GmbH / Pforzheim

Planungsaufgabe / Standort – Als Ergebnis eines bundesweiten Wettbewerbs der Deutschen Energie-Agentur mit über 400 Bewerbungen ging das Projekt „Generalsanierung Wohnhochhaus Güterstraße 30“ als eines von 20 Sanierungsprojekten hervor, die in das Förderprogramm „zukunft haus“ aufgenommen werden. Unter dem Motto „Auf dem Weg zum EffizienzhausPlus - klimaneutrales Bauen und Sanieren“ fördert das Modellvorhaben innovative Wohnungsbauprojekte, die über die üblichen Standards hinausgehen und wegweisende zukünftige Lösungsansätze aufzeigen. Im Kontext des von der KEA Baden-Württemberg begleiteten lokalen Modellvorhabens „Pforzheim, sonnenklar“ bietet das Projekt die Chance, Themen wie attraktives städtisches Wohnen, regenerative Energieerzeugung und Nachverdichtung öffentlichkeitswirksam zu vermitteln. Zu den Qualitäten des neungeschossigen Wohnhochhauses aus den 1970er Jahren zählen die zentrale Lage und die Nähe zum Hauptbahnhof, sowie die schöne Aussicht in die Stadt und in den Nordschwarzwald. Die Grundrissstruktur ist den heutigen Anforderungen gewachsen, die Bausubstanz solide, allerdings gibt es Undichtigkeiten der Fassade und Fenster, sowie sanierungsbedürftige Bäder. Hinzu kommen äußerst hohe Energie-Verbrauchs- und Betriebskosten.

Entwurf – Zentraler Baustein des Entwurfskonzeptes ist eine neue hochgedämmte hinterlüftete Gebäudehülle und die Schaffung großzügiger überdachter privater Freiräume jeweils als Betonfertigteilkonstruktion. Die neue Gebäudehülle trägt zum einen zu einer deutlichen Wohnkomfortsteigerung für die Bewohner bei (Schall-, Sonnen- und Wärmeschutz), zum anderen wird das Stadtbild nachhaltig aufgewertet. Den oberen bislang undefinierten Gebäudeabschluss bilden zwei neue Dachgeschoss-Loft-Wohnungen. Durch diese baukörperliche Ergänzung werden auch die Gebäudeproportionen wahrnehmbar verbessert.

Energiekonzept – Die Elektronachtspeicherheizungen und Warmwasserboiler in den jeweiligen Wohnungen werden durch eine komplett neue haustechnische Anlage ersetzt. In Zukunft erfolgt die Erzeugung der Heizwärme und der Brauchwassererwärmung über einen nicht sichtbaren in die Betonfertigteilfassade integrierten Fassadenabsorber. Ein Eisspeicher unter den angrenzenden Parkplätzen dient als saisonaler Zwischenspeicher für die gewonnene Energie. Zur Deckung des Strombedarfs werden Photovoltaikmodule und eine Kleinwindkraftanlage auf dem Dach eingesetzt. Durch Verzicht auf Verbundkonstruktionen und Einsatz recyclingfähiger Baustoffe wird graue Energie reduziert.