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DÖMGES ARCHITEKTEN

Maschinenbauschule Ansbach

Foto: Michael Vogel
Foto: Michael Vogel
Ort
Ansbach
Gebäudekategorie
Schulen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2010
Material Fassade
Metall
Konzept
Beim Konzept wurde besonders Rücksicht, auf den hinter der Villa befindlichen Grüngürtel, als auch auf die Jugendstilvilla westlich des Baugrundstücks genommen. Um den möglichst breiten Grüngürtel auf der Nordseite des Grundstücks zu erhalten, wurde eine kompakte Bauweise gewählt. Diese erstreckt sich als vollflächiger Baukörper von 81 x 38,5 m.

Die Erschließung erfolgt über die Südseite ins Erdgeschoss. Auf dieser Ebene befinden sich die praktischen Bereiche der Maschinenbauschule wie  Werkstätten, die Schweißerei, die CNC Unterrichtsräume sowie das Lager. Vom Eingangsbereich/Foyer, gelangt man über eine breite Treppe in das 1. Obergeschoss.
Im 1. Obergeschoss befindet sich im äußeren Ring des Gebäudes die Verwaltung sowie die Fachklassenräume, welche das innenliegende Atrium die Pausenhalle sowie den Pausenhof umschließen.
Im 2. Obergeschoss sind die Klassenräume sowie die Fachräume für die Medizintechnik angeordnet.
Der kompakte Baukörper ist mit einem begrünten Dach versehen.
Die Erschließung erfolgt über vier an den Ecken liegender Treppenhäuser, die auch Fluchtwegtreppenhäuser genutzt werden. Innerhalb des 1. und 2. Obergeschosses ist ein umlaufender Laubengang zur Erschließung der einzelnen Klassenzimmer vorhanden.

Konstruktion

Das Gebäude wurde in Massivbauweise in Stahlbeton errichtet. Durch diese Ausführung der Außen- und Innenwände wird der notwendige Schallschutz gewährleistet. Foyer, Werkstätten und Innenhof sind großflächig verglast.
Die Stahlbetondecken über dem Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss sind mit einer Betonkernaktivierung versehen. Mit dieser wird das Gebäude im Sommer gekühlt und im Winter beheizt.
Das 1. und 2. OG erhielt einen Linoleumbelag auf einem Hohlraum- bzw. Doppelboden. Dieser Bodenaufbau bietet die Möglichkeit, das hochtechnisierte Gebäude jederzeit nachzurüsten und somit den Unterricht auf dem neuesten Stand der Technik betreiben zu können. Im Gegensatz zum Bodensystem der Obergeschosse wurden die Installationen im Erdgeschoss sichtbar ausgeführt. Dies ermöglicht ebenfalls eine spätere Nachinstallation.
Die Klassenzimmer sind mit einer Multimediatechnik ausgestattet, die dem heutigen Unterrichtsstand entspricht. Jedes Klassenzimmer verfügt über zwei  Pylonentafeln, die ein multifunktionales Unterrichten ermöglichen.
Dadurch kann parallel zu einer möglichen Beamerprojektion oder dem Einsatz des Overheadprojektors an der Tafel gearbeitet werden. Die gleichzeitige Nutzung der Medien bzw. Präsentationstechniken wird ermöglicht.
Anstelle des klassischen Lehrerpults tritt der Medienpool, der die Steuerung der einzelnen Präsentationstechniken übernimmt.

Fassadenkonzept
Um dem technischen Anspruch der Maschinenbauschule gerecht zu werden, wurde die Fassade als hydraulisch betriebene Drehladenfassade konstruiert. Diese wurden so konzipiert, dass sie als Sonnenschutzanlagen funktionieren. Im geöffneten Zustand ist eine normale Lochfassade ersichtlich. Bei Sonneneinfall werden die Drehläden hydraulisch geschlossen. Jedes Klassenzimmer kann dabei separat gesteuert werden.
Vorteil dieser Anlage ist, dass die Drehläden im Gegensatz zu konventionellen Sonnenschutzanlagen größere Windgeschwindigkeiten aushalten und bei starkem Wind der Sonnenschutz geschlossen bleibt. Herkömmliche Sonnenschutzanlagen werden bei starker Windgeschwindigkeit hochgefahren, so dass ein Sonnenschutz für diese Bereiche nicht mehr vorhanden ist.

Haustechnik
Das Gebäude selbst wird von einem Rapsölblockheizkraftwerk versorgt, das mit einer Kraftwärmekoppelung ausgestattet ist.
Die Abdeckung der Spitzenlast erfolgt über Gasbrennwerttechnik.
Die Wasserversorgung der Toilettenanlagen erfolgt über eine Regenwasser-nutzungsanlage.
Um eine Nachprogrammierung und zentrale Überwachung aller elektrischen Teile sowie geöffneter Fenster zu ermöglichen, erhält das Gebäude ein BUS-System.


HOAI Leistungsphasen 2-8
4.864 qm Hauptnutzfläche
11.453 qm Bruttogeschossfläche
47.929 cbm umbauter Raum
18,86 Mio. Euro Gesamtkosten
2006-2010

Ausgewähltes Projekt bei den Bayerischen ArchitekTouren 2011

Bilder: Stefan Hanke und Michael Vogel