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Dietrich | Untertrifaller Architekten

Musik- und Kongresszentrum Straßburg

Ort
Straßburg
Gebäudekategorie
Theater, Opernhäuser, Konzertsäle, Kinos
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Metall
Architektenpreis
Nom. Mies van der Rohe Award
Symbiose von alt und neu hinter Edelstahlarkaden

für den EU Mies Award 2017 nominiert

Der Entwurf des österreichische Architekturbüros Dietrich | Untertrifaller und des französischen Büros Rey-Lucquet & Associés für das Palais de la Musique et des Congrès in Straßburg verbindet den Bestand aus den 1970er und 1980er Jahren mit den Neubauten zu einem harmonischen Ensemble mit einer unverwechselbaren architektonischen Identität. Die Erweiterung und Generalsanierung des Musik- und Kongresszentrums umfasst den Neubau einer 3.000 m² großen Multifunktionshalle, eines Konferenzsaales für 450 Personen und eines Auditoriums mit 520 Plätzen, die Vergrößerung und den Umbau zweier bestehender Konzertsäle sowie einen neuen Probesaal für das Orchester der Philharmonie Strasbourg. Im Dezember 2016 wurde das kürzlich fertiggestellte Projekt für den European Prize for Contemporary Architecture – Mies van der Rohe Award 2017 nominiert.

Dietrich | Untertrifaller und Rey-Lucquet entschieden sich dazu, das bestehende Grundmotiv gleichseitiger Dreiecke weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Gleichzeitig schufen sie mit den Neubauten und den Edelstahlarkaden eine völlig neue Silhouette. Die Architekten integrierten möglichst viele Nutzungen in den Bestand und führten die typische Sechseckform in den Neubauten weiter. Schwerpunkt des Konzepts ist ein zentrales Foyer mit Lufträumen, Galerien und Brücken, das die drei unterschiedlichen Bereiche Konzert, Konferenz und Ausstellung zusammenfasst und erschließt. Dieses klare, übersichtliche Raumprogramm vereinfacht und strukturiert die Funktionsabläufe und ermöglicht den Besuchern eine bessere Orientierung.
Auch an der Fassade ist die architektonische Idee ablesbar: Eine umlaufende Arkade von fast einem Kilometer Länge umhüllt und eint den gesamten Gebäudekomplex und verleiht ihm ein markantes Profil. Die fünfzehn Meter hohen und sechs Tonnen schweren Stahlsäulen mit einer Verkleidung aus kantig gefalteten Edelstahlblechen bilden durch Drehungen und den Rhythmus ihrer Anordnung eine attraktive, dynamische Außenhülle.

Die Kapazität des Schweitzer Saales wurde von 900 auf 1.200 Besucher erweitert, das Auditorium Erasme mit 1.900 Plätzen für Konzerte und Konferenzen optimiert. Diesen beiden Gebäuden ist im Westen die neue sechseckige Multifunktionshalle vorgelagert, die sich wie selbstverständlich in den Bestand einfügt und gemeinsam mit den Altbauten den neuen Haupteingang samt Vorplatz schafft. Insgesamt umfasst das Palais de la Musique et des Congrès nun eine riesige Multifunktionshalle, drei Auditorien, zwei Konferenzsäle, 15 Konferenzräume, Foyers, Treppen, Bars, ein Restaurant, Büros und eine Tiefgarage. Mit einer Bruttogeschossfläche von 44.500 m² ist das Kongresszentrum ein wesentlicher Bestandteil des Stadtentwicklungsprojektes Wacken-Europe. Der nächst dem Europaparlament gelegene Stadtteil im Norden der Innenstadt erhält damit ein neues architektonisches Wahrzeichen und positioniert sich als attraktives internationales Geschäfts- und Dienstleistungsviertel.

Auftraggeber Eurométropole de Strasbourg

Standort F-67000 Straßburg, Place Bordeaux

Architektur Dietrich | Untertrifaller Architekten & Rey-Lucquet et associés

Projektleitung Heiner Walker (D | U) & Aurélien Vollmar (R-L)

Wettbewerb 2011 / 1. Preis

Bauzeit 2013-2016

Bruttogeschossfläche ca. 44.500 m² (32,5' Sanierung, 12' Neubau)

Kapazität ca. 15.000 BesucherInnen

Partner
Statik OTE Ingénierie, Illkirch / Serue Ingénierie, Schiltigheim

Haustechnik OTE Ingénierie, Illkirch / Serue Ingénierie, Schiltigheim

Nachhaltigkeit & Bauphysik Solares Bauen, Straßburg

Kostenplanung C2BI, Straßburg

Akustik Müller-BBM, München

Bühnenplanung Walter Kottke, Bayreuth

Fassadenplanung CEEF, Ramonchamp

Landschaftsplanung Digitale Paysage, Imbsheim

Küchenplanung Ecotral, Straßburg

Fotos: © Bruno Klomfar
Pläne: © Dietrich | Untertrifaller Architekten & Rey-Lucquet et associés