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Dietrich | Untertrifaller Architekten

Stadthalle, Wien

Ort
Wien
Gebäudekategorie
Gemeinde-, Kulturzentren, Mehrzweckhallen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2006
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Otto Wagner Städtebaupreis
Bauherrenpreis Österreich
Die neue Halle F schafft an der städtebaulich bis zur Errichtung ungeklärten Südostecke des imposanten Wiener Stadthallenkomplexes eine kongeniale Ergänzung, die zugleich maßvoll eigenständige Wirkung entwickelt. 2.000 Zuschauern bietet die mittelgroße Anlage Raum für Konzert, Revue, Tanz und Modeschau, ja sogar für Zirkusvorstellungen. Ebenso sind Kongresse und Tagungen möglich. Trotz der attraktiven städtebaulichen Lage überlässt das Bauwerk der ein halbes Jahrhundert älteren Halle Roland Rainers die Hauptrolle. Die Wiener Stadthalle gilt zu Recht als einzigartiges Monumentalbauwerk, das in der Wiederaufbauzeit der 1950er-Jahre errichtet wurde. Roland Rainer hatte mit seinem Entwurf nicht bloß ein sehr großes Gebäude im Sinne eines linear vergrößerten Hauses vorgeschlagen; vielmehr gelang ihm eine Großform, die dem riesigen Volumen maßstäblich gerecht wird und als eigenständige städtebauliche Figur wirkt. Nach gewonnenem Wettbewerb an städtebaulicher Schlüsselstelle errichtet, markiert die Halle F angemessen die Eckposition und definiert angrenzende Straßen- und Platzräume. Dabei wird der Dialog mit dem beachtlichen Bestand gesucht und klug geführt. Der rational und dicht gepackte Komplex steckt in einem geometrisch exakt geformten Volumen, das auch in der Dachaufsicht nicht an Klarheit einbüßt. Seine
östliche, zum Gürtel gerichtete Stirnseite kragt als Empfangsgeste etwa zwölf Meter aus und beschirmt den Eingangsvorbereich. Die auch als Medienwand bespielbare Stirnseite ist geschlossen, die schräg zurückweichenden Flanken hingegen sind vollflächig verglast. Dahinter befinden sich jeweils die verglasten Pausenfoyers, die sich nachts öffnen und sowohl mit dem öffentlichen, als auch mit dem Raum unter den hochgezogenen Rängen des Rainer-Baus dialogisieren. Das Innere der Halle F ist aufgrund kurzer Wege und direkter Zugänge klar und übersichtlich strukturiert: Im keilförmigen Raum unter den Zuschauerrampen führen zwei breite Treppen hinauf in die Pausenfoyers, deren ansteigender Boden mit den Sitzreihen im Saal korrespondiert, sodass keine Stufen anfallen. Boden und Wände sind mit Robinienholz belegt. Der Saal seinerseits ist ganz in hellem Rot gehalten. Eine Trennung der Zuschauermasse durch Ränge wurde vermieden, nur ein breiter Querweg unterbricht die Sitzreihen und bildet zugleich einen ausgelagerten Teil der Bühne. Auf die verschiedenen Veranstaltungen abgestimmt, ist die Akustik mit Beschallungsanlagen auf kurze Nachhallzeiten ausgelegt. In den rückseitigen Gebäudeecken befindet sich je ein Saal für Proben oder Bankette, beispielsweise bei Kongressen. Von den Pausenfoyers sind sie direkt zugänglich. Darüber liegt ein Geschoss mit Büros für Verwaltung und
Produktion. (Walter Zschokke, 2008)
Bauherr
Planung
Projektleitung
Wettbewerb
Bauzeit
Standort
Nutzfläche
Kubatur
Baukosten
Auszeichnungen
Partner