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Dietrich | Untertrifaller Architekten

Festspielhaus, Bregenz

Ort
Bregenz
Gebäudekategorie
Theater, Opernhäuser, Konzertsäle, Kinos
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2006
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Int. Architecture Award
Apex-Award
Bauherrenpreis Vorarlberg
Direkt am Ufer der Bregenzer Bucht gelegen, dient das in mehreren Etappen erneuerte und stark erweiterte Festspielhaus als leistungsfähiges Mehrspartenhaus sowie als Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Architektonisch von höchster Qualität, präzisiert das Bauwerk die Stelle am See und schafft mit seinen vier starkplastischen Ansichten einen unverwechselbaren Ort. Die Erweiterung und Transformation des verschlossen wirkenden Gebäudes von 1979 in eine einladende Anlage gehorcht aber nicht formalistischer Spielerei, sondern durchdachter Entflechtung scheinbar unlösbarer betrieblicher Problemknoten. Den Befreiungsschlag brachte das lange, hoch aufgestelzte, zweigeschossige Trägerbauwerk der Büros für Verwaltung und Produktion. So konnten darunter wichtige und großräumige Querverbindungen gewahrt oder neu geschaffen werden. Als signifikantes Zeichen mit Fernwirkung bietet es zugleich ungestörte Ausblicke auf die Bregenzer Hausberge und den See. Auf das eine ausgreifende Großelement antwortet ein zweites langes Prisma ähnlicher Dimension, welches platzseitig frei über den Haupteingang hinaus kragt und dort den prominenten Propter Homines Saal mit gläserner Stirnwand enthält. Das andere Ende bildet das Seefoyer, dessen großzügiger Ausblick durch eine breite Glasfront dem Raum den Namen gab.
Zwischen diesen räumlichen Polen befindet sich das mehrgliedrige Foyer, das enorme Besucherzahlen zu bewältigen vermag. Die beiden auffälligen, überdimensional stabförmigen Gebäudeelemente gliedern die ausgedehnte Anlage in drei Hauptabschnitte: Studio- und Werkstattbühnenbereich, großer Saal sowie Seetribüne.  Vom Platz abgewandt, gruppieren sich die quaderförmigen Baukörper der innovativen, großräumigen Werkstattbühne und des Seestudios, deren zurückhaltende Fassaden vom nahen Auwald gerahmt werden. Der Platz vor der Eingangsfassade ist halb urban, halb Lichtung am See. Mit Splitmastix gefestigt, wird er von einem Wäldchen umrahmt, der einen anmutigen Flanierhain bildet. Aus dieser Spannung gewinnt er Identität, die in der aufragenden Skulptur von Gottfried Bechtold kulminiert. Die großzügigen Foyers auf Platz- und Saalniveau bieten nunmehr ein Umfeld, das der kulturellen Bedeutung des Hauses entspricht. Der neu gestaltete Große Saal mit Wänden und Boden in Akazienholz, der abgehängten Decke aus Edelstahlgewebe und den roten Polstersesseln vermittelt den Besuchern Theateratmosphäre in zeitgerechter Formensprache. (Walter Zschokke, 2008)
Bauherr
Planung
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Bauzeit
Standort
Nutzfläche
Kubatur
Baukosten
Anzahl
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