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Dietrich | Untertrifaller Architekten

ETH Sport Center, Zürich

Ort
Zürich
Gebäudekategorie
Sport, Schwimmen, Wellness
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
AIT Award (Nom.)
IOC-IAKS Award
Der Österreichische Baupreis
Sustainable Architecture
Der Campus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) auf dem Hönggerberg in Zürich wird energisch ausgebaut. Dazu zählt eine Sportanlage am östlichen Rand beim Erholungsgebiet Käferberg. Den Ort interpretierend, ist der Baukörper in den Hang mit einer Heuwiese geschoben und tritt nur mit der Westfassade in Erscheinung. Der Außenraum scheint durch das großzügige Foyer und über eine begrünte Rampe wieder ins Freie zu fließen. Attraktive Innenraumkonfigurationen schaffen ein angenehmes Ambiente für Sportausbildung, Freizeitsport, Entspannung und selbst festliche Großereignisse.

Die “Science City” wuchs in mehreren Etappen zur jetzigen Größe heran. Das städtebauliche Konzept für die neue Hochschulsportanlage thematisiert die Lage am Übergang vom verdichteten Campus zum offenen Erholungsgebiet. Den Abschluss einer leichten Senke bildend, ist der flache Baukörper tief in den sanft auslaufenden Hang geschoben, sodass das natürliche Terrain gleitend in die begrünte Dachfläche übergeht. Zum Campus hin tritt das Bauwerk hingegen mit einer breit gelagerten Fassade in Erscheinung, wobei die markanten Gebäudekanten oben und seitlich angeschrägt sind. Dadurch wirkt es einerseits niedriger und ist andererseits moderat dem Geländeverlauf angepasst. Damit wird sowohl der Qualität des

Orts als auch den spezifischen Funktionen Ausdruck verliehen. Der flache Baukörper von grün-kristalliner Anmutung enthält eine Dreifachturnhalle mit Tribüne und Garderoben sowie Tanz- und Gymnastiksäle, Krafträume und einen Regenerationsbereich.

Um die Halle herum sind allseitig auf mehreren Geschossen Erschließungszonen, Nebenräume und weitere Nutzungen angelagert. Eine teils opake, teils transparente Fassade aus grünem Wärmeschutzglas evoziert den Eindruck eines unregelmäßig angeschliffenen, kristallinen Körpers. Der von außen kommende Bewegungsstrom wird einerseits aufgefangen, geteilt und den verschiedenen Funktionen zugeleitet, andererseits wird dessen räumliche Fortsetzung in einen Grünraum umgedeutet. Eine zweite, nördlich gelegene Grünrampe verzahnt das Bauwerk ein weiteres Mal mit dem Außenraum. Die Deckenkonstruktion über der Halle spannt sich auch über Tribüne und Foyer. Sie vereinigt unter ihrem Dach eine in Höhe und Raumzonen differenzierte Topografie: einen großmaßstäblichen “Raumplan”, der über den Alltag der sportlichen Nutzung hinaus für festliche Anlässe einen würdigen Rahmen bietet. Äußere Form sowie innere Gliederung und Zonierung stehen damit in einem spannungsvollen Verhältnis von Übereinstimmung und Überlagerung, das für den individuellen Nachvollzug Anregung, Überraschung und architektonischen Genuss bietet.

(Walter Zschokke, 2008)


Bauherr ETH Zürich

Planung Dietrich | Untertrifaller | Stäheli

Projektleitung P. Nußbaumer

Wettbewerb 2004

Bauzeit 2006 - 2009

Standort CH-8093 Zürich, Schaffmattstrasse 33

Nutzfläche 5.450 m²

Kubatur 52.300 m³

Baukosten 17 Mio Euro

Auszeichnungen 2010 Minergie ECO ZH-001, u.a.

Partner Statik: Mader Flatz Rissi, Bregenz ; SHP, Zürich | Haustechnik: GMI, Dornbirn | Elektro-Licht: Hecht, Rankweil | Akustik: Brüstle, Dornbirn | Bauphysik: Weithas, Hard | Geologe: Andres, St. Gallen | Fassadenplanung: Mosbacher, Schwarzach | Kostenplanung: Baudata, Schaan