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Charles de Picciotto

Bar Lounge Die Welt ist schön

Klaus Frahm, Hamburg
Klaus Frahm, Hamburg
Am neuen Pferdemarkt im Hamburger Schanzenviertel wurde ein kleines Haus aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Gebaut um die Jahrhundertwende, nach dem 2. Weltkrieg um ein Stockwerk kleiner geworden, darbte dieses Haus seit Jahrzehnten einer adäquaten Nutzung entgegen. Die neuen lebenserweckenden Inhalte des Stadthauses sind:

Bar. Wasser
Als urbaner Raum konzipiert wird die Bar dem Element Wasser zugeordnet. Wasser als Sinnbild der sich selbst erfindenden Urbanität, des fließenden Lebens, zufälliger Bekanntschaften etc., bildet den äußeren Rahmen des Raumes. Wie das Wasser, als tosendes lebendiges Element, sollen die menschlichen Stimmen den auditiven Hintergrund bilden. Dies wird durch die Wandverkleidung aus patinierten Stahlplatten unterstützt. Eine lichtgeflutete Treppe entlang einer die Ebenen verzahnenden Lichtwand führt in die im 1. Obergeschoss liegende Lounge. Der Emporsteigende wird durch diese Geste nicht nur den Wechsel von der Bar in die Lounge spektakulär erleben, er wird auch den Übergang als Jungbrunnen bezüglich des angebrochenen Abends empfinden.

Die Lounge. Feuer.
Aus der Kühle der Bar steigt der Besucher in die Lounge hinauf. Er wird mit einer einladenden Geste durch die Hausherrin in einem Raum voller Wärme, Sinnlichkeit und Charme empfangen. Die gesamte Gestaltung dieses Bereiches ist in weichen Formen und Farbtönen gehalten. Anlehnend an die historischen Clubs und geschlossenen Gesellschaften des ausgehenden 19. Jahrhunderts ist hier das Element Feuer von höchster Bedeutung. Die flackernden, ruhigen Bewegungen dieses Elements bilden die Basis der Lounge. Als grafisches Element wird das Feuer als Thema durch den gesamten Raum gezogen. Auf Höhe der Fensterbrüstung zieht sich ein loderndes Band um den Raum herum, und lässt diesen in wohlumhüllender Wärme genießen. Die Lichtwand begleitet die Lounge in untergeordneter Rolle, ohne den besonderen Charakter der Lounge zu mindern. Die Wände sind mit einem sandfarbenen gepolsterten Leder überzogen, um die Weichheit des Raumes auch fühlbar werden zu lassen.

Die Terrasse. Luft.
Sinngemäß thront das Element Luft über allen anderen Elemente. Als Ort der unendlichen Weite, des chill outs, des Sternenhimmels oder der kühlen Brise findet man hier Reflexion und neue Ziele. Das Material des Bodens in Form einer Teakholz Lattung lässt über die Jahre durch sein silbriges Ausbleichen die Stärke des Elements Luft / Licht geradezu optisch erleben.



Projektname:
"Die Welt ist schön"

Projektart:
Wettbewerb 1. Preis

Fläche:
250qm BGF

Betreute Leistung:
LP 1 bis 9

Bauzeit:
1999 – 2001

Fachplaner:
Lichtplanung: Ulrike Brandi, Hamburg
Tragwerksplanung: Abel und Möller Ingenieure, Hamburg

Auftraggeber:
Bresser, Segebrecht, Zimmermann OHG, Hamburg

Fotographie:
Klaus Frahm, Hamburg