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BKS Architekten

Stadtumbau Albert-Schweitzer-Straße, Bielefeld

Ralf Buscher
Ralf Buscher
Ort
Bielefeld
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2014
Material Fassade
Mauerwerk
Die Wohnungsbaugenossenschaft „Freie Scholle eG“ in Bielefeld unterhält über 5.000 Wohnungen in der Stadt. Neben historischen Quartieren sind Wohnungsbauten aus sämtlichen Jahrzehnten seit der Gründung im Jahre 1911 in ihrem Bestand. Man ist sehr bestrebt, gerade die Bauten aus der Nachkriegszeit mit nicht mehr zeitgemäßen Wohnungen in moderne umzuwandeln. Die aus den 1960er Jahren stammenden 3-4 geschossigen Bestandsbauten an der Albert-Schweitzer Straße entsprachen nicht mehr dem Stand der Technik, sodass ein Großteil der Wohnungen nicht mehr vermietbar war.

Mit dem Stadtumbau Albert-Schweitzer-Straße entstand an dieser wichtigen  städtebaulichen Nahtstelle Bielefelds ein neues Wohnquartier. Vier Gebäuderiegel mit gefalteten Dächern sind hintereinander aufgereiht und staffeln sich von einer 5-Geschossigkeit entlang der Hauptverkehrsachse Jöllenbecker Straße in das kleinteilige Wohnquartier herab. Durch eingefriedete Wohnhöfe verzahnen sich die Gebäude und damit der städtische Raum mit den Grünfläche der Umgebung, wodurch ein stimmiges Gesamtensemble entsteht.

Fassadenknicke geben den Baumassen eine angemessene Maßstäblichkeit und erzeugen ein interessantes Spiel aus Licht und Schatten. Diese neue Backsteinarchitektur dominiert straßenraumübergreifend ebenfalls das neu sanierte Verwaltungsgebäude der Freien Scholle eG und bildet so eine markante Torsituation zum Wohnquartier der Genossenschaft. Erklärtes Ziel des Bauherrn war eine identifikationsschaffende, nachhaltige Architektursprache, die durch das Fassadenmaterial Klinker einen langlebigen, verbindlichen Charakter ausstrahlt.

Entlang der Jöllenbecker Straße wurden neben Wohnungen auch Geschäfts- und Gewerbeflächen geschaffen, wodurch entlang der stärker frequentierten Hauptstraße eine typisch städtische, gemischte Nutzung entsteht.

Sämtliche Bauwerke sind barrierefrei erschlossen und entsprechen der aktuell geltenden DIN 18040 Teil 2. Aufzüge, Rampen und ebenerdige Zugänge schaffen schwellenlose Zugänge zu allen Gebäudeteilen. In den vier Häusern entstand ein bunter Wohnungsmix verschiedenster Größen, Ausrichtungen und Ausprägungen mit dem Ziel, nachhaltig vermietbaren und bezahlbaren Wohnraum zu erzeugen. Dem Gedanken des genossenschaftlichen Wohnen folgend, hatten die Bewohner die Möglichkeit ihre Wohnungen bezüglich Wohnungsaufteilung und Ausstattung individuell mit zu gestalten.
Um den gemeinschaftlichen Gedanken zu stärken, verfügt das Quartier über einen Nachbarschaftstreff. Gemeinsame Aktivitäten sollen den Zusammenhalt der Nachbarschaft stärken und den Gedanken der Selbstverwaltung implizieren.