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ARTEC Architekten

Generationenwohnen am Mühlgrund, Wien

Ort
Wien
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2011
Material Fassade
Metall
Architektenpreis
1. Preis Bauträgerwettbewerb
Nomonierung Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2012
Nominierung Ernst A. Plieshke Preis 2014
klima:aktiv gebaut: Oblekt des Monats 02/2012
Vertikalgarten und Dachgarten: Auböck+Karasz, Wien

Die U-Bahnlinie 2 ausgehend vom Karlsplatz bis über die Donau geführt, überquert den Bahnhof in Stadlau. Direkt dahinter liegt die gleichnamige U-Bahnstation. Die Trasse danach, ost-west verlaufend und noch getrennt in Hochlage geführt, befindet sich in 12 m Höhe. Parallel gesetzt, im Süden der Trasse, mit Abstand von 8 – 12 m liegt der Bauplatz für den 7-geschossigen, 90 m langen und 15 m tiefen Baukörper, festgelegt nach einem städtebaulichen Wettbewerb. Der Längsriegel, mit minimalem Grundstück rund ums Gebäude, schirmt die niedrige, ebenfalls neu entstandene Bebauung im Süden davor ab.

Die Situation, mit den „Säulen von Karnak“ im Norden, und einer ruralen Flachsiedlung im Süden, führt zu einem erweiterten Typ eines Laubenganghauses mit Erschliessungen an beiden Enden des Gebäudes: ein Mantel aus einer vertikal geknickt für Lichteinfall und -Streuung entwickelten, und nach oben mit Fensteröffnungen perforierten Metallwand umschliesst das Gebäude zur U-Bahn und an den Stirnseiten. Dadurch entsteht eine Halle im thermischen Volumen des Bauwerks (das als Passivhaus ausgeführt ist) mit besonderer Ausprägung: lang, schmal und hoch, mit unterschiedlichem Lichteinfall und wechselnden räumlichen Erlebnissen.
Eine Kaskadenstiege in der schmalen Schichte zwischen Wohnungsgang und Metallwand führt vom westlichen Hauptzugang bis in die oberste Etage. Dazwischen ist ein vertikaler Garten mit 1000 Pflanzen in elf 7 m langen Trögen aus Betonfertigteilen eingebaut, mit Seilverspannung zum räumlichen Entwickeln verbunden. Die Wohnungsgänge sind jeweils vor den Wohnungszugängen als Nische ums doppelte erweitert. Eichenholzfenster zwischen Wohnungen und Halle dienen zur Belichtung und zum Ausblick auf den inneren Garten.
Am Dach ersetzt eine Allgemeinterrasse, in grüne Felder eingebettet, den fehlenden Aussenraum im Erdgeschoss.

Die Wohnungen, hauptsächlich später zusammenschaltbare kompakte 2-Zimmertypen mit durchgehender Loggienzone vor der Fensterfront und eigens entwickeltem raff- und verfahrbarem Sonnenschutz in der Geländerebene, sind sämtlich nach Süden orientiert.
Im Erdgeschoss ist eine Pflege-Wohngemeinschaft mit grosser Terrasse angesiedelt. Die Wohnungen im erhöhten Erdgeschoss sind verbunden mit einem zusätzlichen, direkt von aussen zugänglichen Bereich für Arbeiten, Studio, Praxis etc. Hier gibt es ausserdem einen Allgemeinraum für die Bewohnerschaft, eingerichtet mit einem grossen Kochmöbel und auch von aussen zugänglich.
Die Wohnungen der obersten zwei Geschosse sind gleichfalls zweigeschossig ausgebildet, mit Terrassenflächen auf beiden Ebenen.