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AHM Architekten

GUTSHAUS LIEPEN, Hotel am Peenetal

Ort
Liepen
Gebäudekategorie
Sport, Schwimmen, Wellness
Jahr der Fertigstellung
2014
Neubau eines Hotelbads mit Spa-Bereich

Die Hofanlage ‚Gutshof Liepen‘, wurde um 1906 errichtet und in den Jahren 1994 bis 2000 in einen Restaurant- und  Hotelbetrieb umgewandelt. 2009 wurden AHM Architekten mit der Erstellung eines Masterplans für die weitere baulich-räumliche Entwicklung der Hotelanlage beauftragt. Auf dieser Grundlage konnte der nunmehr fertiggestellte Bauabschnitt mit dem Umbau des ehemaligen Gutshauses sowie Anbau einer Bad- und Wellnessanlage, umgesetzt werden.

Die Gemeinde Liepen liegt im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns direkt an der B110 zwischen Anklam und Jarmen, verkehrsgünstig durch die Autobahn A20 angebunden. Wie der Name ‚Hotel und Restaurant am Peenetal‘ sagt, bietet das nahegelegene Peenetal, – das größte zusammenhängende Niedermoorgebiet und letzte unverbaute Flusstal Westeuropas, – eine besondere Attraktivität der Lage. Das Peenetal ist eine einzigartige Naturlandschaft mit hoher Artenvielfalt in Flora und Fauna. 2010 wurde die Flusslandschaft rund um die Peene mit dem EDEN-Award (European Destinations of Excellence) ausgezeichnet, einem Projekt der Europäischen Kommission zur Förderung nachhaltiger Tourismusmodelle innerhalb der Europäischen Union.
Das Hotel am Peenetal leistet hierbei seinen Beitrag. Es stellt u.a. eine kleine Flotte an solarbetriebenen Motorbooten neben  Paddelbooten und Fahrrädern für Ausflüge zur Verfügung.
Nachhaltigkeit ist auch ein wesentlicher  Leitgedanke für den Ausbau der Hotelanlage. Energieversorgung und Disposition folgen weitgehend den Zielen des nachhaltigen Bauens, der Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien.

Mit der aktuellen Baumaßnahme wurden die vorhandenen Bettenkapazitäten des ‚Gutshof Liepen‘ um 15 Zimmer in Vier Sterne Qualität erweitert und das Hotelangebot durch einen Bibliotheks- und Seminarbereich bereichert. Der neue Bad- und Wellnessbereich deckt eine Marktlücke in der Region Peenetal und wurde so ausgelegt, dass das Angebot, neben den Hotelgästen, auch externen Besuchern zur Verfügung steht.

Entwurfskonzept Bad- und Wellnessbereich

Das ehemalige Gutshaus bildet in seiner Lage und Erscheinung den Mittelpunkt der Hofanlage an der Schnittstelle zwischen der nördlich angrenzenden Parkanlage und dem Innenhof. Das von der Bundesstraße aus von Süd nach Nord leicht abfallende Terrain bildet hinter dem Gutshaus zur Parkanlage hin eine Geländestufe.
Der Neubau des Bad- und Wellnessbereiches wurde so an das Gutshaus angefügt, dass er, unter Ausnutzung der vorhandenen Topografie, die Lage am Park räumlich einbezieht und den Blick vom Gutshof zum Park hin nicht durch einen Baukörper verstellt.
Der Anbau umgreift den Bestandsbau winkelförmig und bildet einen Eingangsbereich zum Innenhof aus. Mit einer langen verglasten Front öffnet er sich zum mit hohen Bäumen bestandenen Gutspark und bezieht dadurch den Ausblick in das Baderlebnis mit ein. Der Hof erhält durch den mit einem Gründach versehenen und nach Norden hin  leicht ansteigenden Baukörper eine neue Attraktion. Der Weg über das Gründach zum Belvedere, einer Terrasse  mit Aufenthaltsqualität und Blick über den Park, wird von den Gästen gerne genutzt und ist beliebtes Ziel für Hochzeitsfotos.

Funktion und Innere Erschließung Bad- und Wellnessbereich

Das Badfoyer mit Badshop und Empfangstresen wird einerseits über den Außenzugang vom Innenhof aus, andererseits über das Treppenhaus und die Aufzugsanlage im Gutshaus barrierefrei erreicht. An den Empfangstresen schließt eine kleine Bar an, die das Bad intern wie extern versorgt. Vom Foyer aus führt einen Weg über den Umkleide- und Sanitärbereich ins Bad; ein weiterer Weg erschließt den Fitnessbereich und den Mehrzweckraum, der sich mit einer großen Glasfassade zum Park hin öffnet.

Bauherr: Flore Fütterer Immobilien GmbH
Architekt: Arnke Häntsch Mattmüller Architekten
Ort: Dorfstrasse 31, 17391 Liepen
Leistungsumfang: LP 1-5 und künstl. Oberleitung
BGF Hotel 1.323m²
BGF Hotelbad und SPA 1.989m²
BRI 12.276m³
Baukosten: ca. 9.000.000 EUR

Fotos: Valentin Wormbs, Stuttgart