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AAg LoebnerSchäferWeber

Wechselausstellung im Kurpfälzischen Museum Heidelberg

Ort
Heidelberg
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2012
Das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg beherbergt in seinem weiträumigen Gebäudekomplex inmitten der Altstadt neben stadtgeschichtlichen und kunsthandwerklichen Abteilungen auch eine Gemäldegalerie sowie einen Raum für wechselnde Ausstellungen.
Gemäldegalerie und Wechselausstellung sind in einem um 1990 errichteten Erweiterungsbau auf der Nordseite des parkähnlichen Museumsgartens
untergebracht, in dem auch der Heidelberger Kunstverein beheimatet ist.
Die klimatischen Bedingungen innerhalb des Erweiterungsbaus waren jedoch seit Jahren nicht nur für Besucher unbefriedigend, sie genügten auch zunehmend nicht mehr restauratorischen Standards. Das Ausleihen von anspruchsvollen, empfindlichen Exponaten und eine Teilnahme am internationalen Ausstellungsbetrieb waren schon länger nicht mehr möglich.
Eine Klimatisierung des zentralen Wechselausstellungsraums sowie die Kühlung der zwei seitlich anschließenden Säle von Kurpfälzischem Museum und Kunstverein waren deshalb existentieller Wunsch beider Institutionen.
Als Standort zur Unterbringung der hierfür erforderlichen Technikzentrale kam nur der Bereich oberhalb des alten Eingangsbereichs in Frage.
Konzipiert wurde ein neuer, zweigeschossiger Baukörper, der anstelle des alten Glasfoyers direkt der Wechselausstellung vorgelagert ist.
Das Erdgeschoss beherbergt als gemeinsamen Eingang für Wechselausstellung und Kunstverein das Foyer, das nun über eine großzügige Rampe barrierefrei erreicht wird.
Im Obergeschoss ist die neue Technikzentrale untergebracht. Sie grenzt unmittelbar an die Ausstellungsräume. Die nötigen großvolumigen Lüftungskanäle sind auf kürzestem Weg oberhalb neuer Abhangdecken verdeckt
geführt. Die neu eingebauten Abhangdecken in der Wechselausstellung haben zudem die Funktion, neben den Luftauslässen auch die neu konzeptionierte Beleuchtung aufzunehmen sowie als Akustik-Absorber schallschluckend zu wirken. In Gemäldegalerie und Kunstverein erfolgt die Luftverteilung
über neue Vorsatzschalen, die entlang der Längswände montiert wurden.
Die Gestaltung des Ergänzungsbaus orientiert sich stark an der parkähnlichen Umgebung.
Das vollständig verglaste Foyer fungiert in der Tradition einer Orangerie. Eher
Bestandteil des Gartens wird hier das Außen über die Schwelle ins Gebäudeinnere geführt. Ebenfalls aus dem Ort, dem Garten, wurde die geschlossene Fassade der fensterlosen Technikzentrale entwickelt. Die wellenförmige Kupferbekleidung soll in einem natürlichen Prozess über die Zeit verwittern und mit ihrer leichten, spielerischen Struktur an traditionelle Pavillonbauten und Gartenarchitekturen
erinnern.

Bauherr
Stadt Heidelberg

Architekt
AAg Loebner · Schäfer · Weber BDA
Freie Architekten GmbH

Planung und Fertigstellung
2008-2012

Standort
Hauptstraße 97, 69117 Heidelberg

Fotos
Thomas Ott